Erste bundesweite Sitzung der Tarifkommission bei Borbet – Die Standorte stehen geschlossen zusammen!

Erste bundesweite Sitzung der Tarifkommission

Die Standorte stehen geschlossen zusammen!

Nachdem die Metallerinnen und Metaller bei Borbet mit vielen Aktionen und Durchhaltevermögen ihre Forderung nach einem Tarifvertrag deutlich in den Betrieb und die Öffentlichkeit getragen haben, fand am 30. und 31. August nun die erste bundesweite Sitzung der IG Metall Tarifkommission mit Beschäftigten von allen Borbet-Standorten statt.

Christian van Remmen, Verhandlungsführer der IG Metall Tarifkommission bei Borbet, eröffnete die Sitzung und freute sich, dass die Standorte alle vertreten waren. Denn das war bis kurz vor Beginn der Veranstaltung nicht sicher. Herr Plett (Verhandlungsführer auf Seiten von Borbet) hatte uns fest zugesichert, die Mitglieder der Tarifkommission von der Arbeit freizustellen, was in so einem Prozess vollkommen üblich ist. Die Beschäftigten erhielten aber keine schriftliche Mitteilung über ihre Freistellung. Auch überraschend ist, dass Herr Plett mit sofortiger Wirkung das Unternehmen verlässt und an seiner Stelle Herr von Hörsten alle weiteren Aufgaben übernimmt. Somit auch die Verhandlungen von Borbet weiterführt.

Spiel auf Zeit – IG Metall kritisiert Hinhalte-Taktik bei Borbet

Bis zum heutigen Zeitpunkt hat die Geschäftsleitung von Borbet es immer noch nicht geschafft, ihren angekündigten 5-Punkte Plan zur Einführung der geltenden Tarifverträge der Verhandlungskommission vorzulegen. Verhandlungsführer Christian van Remmen betonte vor den Tarifkommissionsmitgliedern, dass er die Vorgehensweise und Zeitschiene aus seiner Sicht nicht nachvollziehen könne. Vor diesem Hintergrund sei fraglich, ob Borbet tatsächlich an ernsthaften Verhandlung interessiert sei oder hier einfach nur auf Zeit spiele.

Hinter den Kulissen werden Fakten geschaffen

Aus den Berichten der jeweiligen Standorte lässt sich auch vermuten, dass Borbet intern weiterhin alles daransetzt, sich einem Tarifvertrag zu entziehen. So wird in Medebach/ Hesborn und Bad Langensalza versucht ein neues Entgeltsystem einzuführen. Ohne den rechtlichen Schutz eines Tarifvertrags, wären die Beschäftigten in so einem Modell aber weiter auf den „guten Willen“ der Geschäftsleitung angewiesen, da freiwillige Leistungen des Unternehmens ohne bindende Vereinbarung jederzeit auch zurückgenommen werden können. Der Betriebsrat hat hier keine Möglichkeit drohende Kürzungen zum Beispiel durch einen Arbeitskampf abzuwehren. Hierfür braucht es eine starke IG Metall im Betrieb.

Weitere Attacken auf den Solinger Betriebsrat

Während die Geschäftsleitung versucht, tarifvertraglich verbriefte Rechte der Beschäftigten abzuwehren, geht sie auch weiterhin gegen den Solinger Betriebsrat vor, der sich klar hinter die Tarifforderung der Borbetjaner gestellt hat. Auf dem Betriebsrätetreffen aller Standorte wurde Solingen kurzer Hand nicht mit eingeladen. Die Tarifkommissionsmitglieder aus Solingen, ein Teil der Mitglieder sind auch im Betriebsrat, sind darüber sehr verwundert und verärgert. Was bezweckt Borbet mit dieser Vorgehensweise?

Wir lassen uns nicht spalten!

Trotz aller Umstände ziehen wir aber ein positives Fazit dieser ersten gemeinsamen Tarifkommissionsitzung. Wir lassen uns nicht spalten und arbeiten weiter konstruktiv an einem bundesweiten Tarifvertrag. Denn der Erfolg von Borbet ist auch der Anstrengung jedes einzelnen zu verdanken.

 

 

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